Hilfe bei Angst und Zweifeln

Die Blätter verfärben sich, es wird kühler und die Tage kürzer. In den letzten Tagen ist es Herbst geworden. Zeit für Gedichte. Aber auch Zeit um zurückzublicken. Wie war Dein Sommer? War er gut zu Dir?

Meiner hat mich wirklich herausgefordert! Denn er hat mir Anfragen und Aufträge geschenkt, die mich ins innere Beben gebracht haben. Vor Freude und Angst. Und das auch noch gleichzeitig!

Erzählen auf einem schwedischen Storytelling-Festival (nein, ich spreche leider nicht Schwedisch; aber erzählen auf Englisch – das klappt!), mit IT-Teams in Mexiko und Barcelona jeweils eine Story entwickeln, zwei Vorträge in zwei Städten an einem Tag, ein Live-Webinar mit 1300 angemeldeten Teilnehmenden.

Neben der Freude einerseits, tauchten andererseits Gedanken in mir auf wie: Du wirst das nicht schaffen! Du bist nicht gut genug! Du wirst alle enttäuschen!

Wer schon mal mit mir zum Thema Lampenfieber gearbeitet hat, weiß: Diese Gedanken stammen vom inneren Kritiker. Der tut alles, um uns vom Handeln und Wachsen abzubringen. Im Schlepptau folgen die Angst und der Zweifel und tanzen mit ihm krakeelend Ringelreihen. 
 

Mit Angst und Zweifeln umgehen

Jetzt, wo ich im Café sitze und alle Aufträge sehr gut, beglückend und erfolgreich hinter mir liegen, schaue ich zurück und frage mich: Was hat mir geholfen? 

Drei Aspekte sind es, die ich gern mit Dir teilen möchte. Denn vielleicht inspirieren sie auch Dich, in herausfordernden Momenten, wo Zweifel und Angst auftauchen, mutig Deinen Weg zu gehen. 

  1. Ja zur Angst! Ich habe jedem erzählt, der es hören wollte: Ich bin gerade im Angstfeld. „Angst“ so einfach und leicht auszusprechen – das tat mir gut! Denn es entsprach dem, was ich fühlte.

    Früher hätte ich mich nicht getraut, so offen von Angst zu sprechen, weil das Wort so groß wirkte. Doch Chiara und Sid haben mir in ihrer Fortbildung „Kraft der Gefühle“ gezeigt, wie ich meine Gefühle annehmen und ihre Kraft nutzen kann. So habe ich entdeckt, dass die Kraft der Angst darin steckt, uns kreativ zu machent! Dass es dieses flatterige Britzeln auch braucht, um sehr konzentriert und mit geschärften Sinnen in die Situation zu gehen. Klingt erstmal erstaunlich, oder? 
     
  2. Um Unterstützung bitten. Oft denke ich: ich muss das alleine schaffen. Aber zwei Wochen vor Mexiko habe ich zwei Kolleg:innen, die ich gerade erst auf einem Story-Event kennengelernt hatte, um Unterstützung gebeten. Wie war ich überrascht und berührt, als ich merkte, wie gern sie mir halfen! Den Auftrag mit ihnen zu besprechen brachte mir neue Blickwinkel, Impulse und Sicherheit.
     
  3. Mein Publikum lieb haben. Das klingt merkwürdig, ist jedoch mein Antidot gegen lähmende Angst (denn die kreativ machende, kribbelnde Angst will ich ja gar nicht missen).

    Ob bei den Herren in Mexiko, dem Publikum bei den Vorträgen oder beim Webinar – ich hab wirklich intensiv versucht, warm für die Menschen zu empfinden. Neugierig auf sie zu sein und mich auf sie zu freuen. Denn vor denjenigen, auf die ich mich freue, hab ich keine lähmende Angst. Da genieße ich es sogar, ihnen zu erzählen und zu teilen. 


Alle drei Punkte könnte ich auch anders formulieren: Ich habe die Geschichte, die ich mir selbst erzähle, verändert. Von „Ich darf keine Angst haben“ hin zu „Die Angst unterstützt mich.“ Von „Ich muss es alles selbst wissen“ zu „Ich darf um Hilfe bitten“. Von „Das Publikum wird mich be- oder sogar verurteilen“ hin zu „Ich mag die Menschen!“ 

Es ist so entscheidend, welche Geschichten wir uns selbst erzählen! Darüber werde ich im nächsten Newsletter mehr mit Dir teilen.

Welcher der obigen Punkte spricht Dich an? In welchen Situationen könntest Du beginnen, die Geschichten, die Du Dir erzählst, zu verändern?

Was hilft Dir bei Angst, Unsicherheit und Zweifeln? Teile gern Deine Tipps mit mir!


Ich wünsch Dir jede Menge hilfreiche Storys!

Liebe Grüße,

Mareike

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